Uschi`s Welt ist jetzt im Himmel

was ist am Ende geblieben? - Verbitterung!

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Ja, so manche Antwort die man bekommt ist bitter zu hören, besonders weil man einiges anders erwartet hätte, auch weil vielleicht vergessen wird das der Patient dem Arzt vertraute, denn es hing sein Leben dran. Da war ein Gespräch das mindeste was zu erwarten war, sich zurück ziehen und abwarten ist nicht ziel führend wie man am Ende gesehen hat. Lieber „hoch spekulativ“ denken und vielleicht überleben…. Geblieben ist die große Verbitterung darüber das einiges nicht so lief wie es hätte sein müssen, aber keiner richtig hinschaute. Auch das eingeschlagene Wege bei Veränderungen nicht noch einmal überdacht werden. Das man nicht über den Tellerrand schauen möchte… Geblieben ist auch die Verbitterung darüber das Menschen die lange schwer krank sind anscheinend keine Lobby in unserer Gesellschaft mehr haben. Das schwere Erkrankungen Menschen mit der Zeit aus grenzen, man gehört einfach nicht mehr dazu. Das kranke Menschen auch wenn man es ihnen vielleicht nicht ansieht, vieles nicht mehr wie gesunden Menschen können, will oft nicht verstanden werden. Das man von Uschi gerne nahm, das Wort „Danke“ dann aber zum Fremdwort wurde, vieles einfach als selbstverständlich eingefordert wurde. Es gibt in unserer Gesellschaft nicht nur die Schere zwischen Arm und Reich, sondern auch zwischen Gesund = aktiv und Krank = überflüssig. Es ist teilweise erschreckend wie schnell zur Tagesordnung übergegangen wird, wie Menschen die Uschi gut und lange kannten, völlig uninteressiert und teilnahmslos auf ihren Tod reagierten. Schon die Mühe eine Erkrankung und deren Hindernisse für den Kranken zu verstehen ist vielen oft die Zeit nicht wert. Am Ende steht man samt seiner Erkrankung allein in der Wertegesellschaft. Später nach dem Tode ist oft das „vergessen“ wichtigster Ratschlag zur Trauerbewältigung für den verbliebenen Partner. Vergessen kann man aber nur das was man nicht liebte. Und im Herzen behalten wird man nur was man wirklich mit Leidenschaft liebte, alles andere wird „vergessen“!
Geblieben ist auch eine sehr tiefe Verbitterung über ein System was offensichtlich zulässt das die Kostenfrage bei einer Behandlung zu sehr mit in den Vordergrund steht. Ein System was zulässt das nicht immer vernünftig hin geschaut wird, was für ein Patient dort gerade behandelt wird. Verbitterung auch wenn aus meiner Sicht berechtigte Fragen die man stellt, als „hoch spekulativ“ gesehen werden. Zum Überleben meiner Partnerin war ich gerne unbequem und ich würde die Fragen immer wieder so stellen, bis ich eine erklärende Antwort erhalte. Und wie würde vielleicht selber in gleicher Situation die Frage gestellt wenn es um die eigene Familie, Partnerin geht? Und wäre die gegebene Antwort die gleiche? Ist es so verwunderlich das zum Überleben jede noch so kleine Chance genutzt wird und ist die Frage warum sie nicht genutzt wurde, wirklich so „hoch spekulativ“?
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Uschi`s Leben
Eine Geschichte von einer außergewöhnlichen Frau ein kurzer Ausschnitt ihres leider zur kurzen Lebens