Uschi`s Welt ist jetzt im Himmel
Warum... Teil 2
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Es war eigentlich voraussehbar das bei so vielen Operationen eines Risikopatienten innerhalb von 6 Monaten dieses sehr wahrscheinlich
eintreten würde. Es war eigentlich logisch das so etwas nur gut gehen kann, wenn übergreifend behandelt wird, der Patient immer mit
seinen ganzen Krankheitsverlauf betrachtet wird und hiernach jedes weitere Vorgehen erfolgt. Auch ist es vielleicht in solchem Fall
erforderlich abweichend von der Standard-Fall-Betrachtung einmal über den Tellerrand zu schauen, ob wirklich alle Fachkompetenz bei
solch einem schwierigen Patienten mit eingebunden wurde. Ob die verabreichten Medikamente wirklich für diesen Patienten in dieser Art
und Menge hilfreich sind. Auch die Frage ob nicht einmal der Facharzt auf den Patienten zugehen sollte und nicht immer erst der Patient
den Arzt um ein Gespräch bitten muss, sollte vielleicht mal bedacht werden?
Es mögen sich hier alle Verantwortlichen der Behandlung bei meiner Frau die Frage selber stellen ob alle ihre Abläufe und Behandlungen
im Sinne des Patienten erfolgten. Ob nicht eine Neubetrachtung mancher ihrer Abläufe sinnvoll wäre. Ob nicht ein Überdenken gewisser
Abläufe und Fallbetrachtungen notwendig ist!
Es möge sich bitte jeder Leser aber auch selber die Frage stellen, ist er bereit mehr in unser Gesundheitssystem zu zahlen als jetzt, damit so
etwas nicht mehr passiert? Solange unser Gesundheitssystem uns Bürgern nichts kosten darf, es „Kostenoptimiert“ funktionieren soll,
solange werden Menschen wie meine Frau sterben müssen! Erkrankungen und deren Behandlungen kosten Geld, oft auch viel Geld, sind
WIR wirklich bereit mehr in unser (Über-)Leben zu investieren, in Kassen- und Pflegekostenbeiträge? Sind wir wirklich bereit z. B. den
Gegenwert von 2 Schachteln Zigaretten im Monat zu opfern, damit das Gesundheitssystem wieder als Solidarsystem funktioniert? Das
wieder eine Behandlung zu 100% medizinisch erfolgen kann, ohne wirtschaftlich einem Krankenhaus gleich zu schaden?
Eine neunjährige Krebsbehandlung verursachte hier rein an Infusionen Kosten über 1,2 Millionen Euro, war meine Frau also nur ein
„Unkostenfaktor“ für die Gesellschaft? Es möge jeder mal seine eigenen Krankenkassenbeiträge von 10 Jahren zusammen rechnen und
überlegen ob er soviel alleine für seine Partnerin / seinen Partner aufbringen könnte?
Uschi wurde auch ein Opfer unseres zwangsläufig „Kostenoptimierten Gesundheitssystems“, den daraus resultierenden „Fall“
Behandlungen und leider besonders der fehlenden Kommunikation untereinander. Ein einfaches Nachdenken, ein „Erinnern“ das diese
Patientin doch wohl bekannt sein müsste, das hier doch eine besondere Krankengeschichte vorlag, das hier ein Risikopatient wiedergekehrt
war, dann wäre es vielleicht gerade noch glimpflich ausgegangen. So aber haben wir beide einen sehr hohen Preis für das „nicht“
nachdenken bezahlt, den höchsten Preis den ein Mensch zahlen kann………
14. November 2018 - Michael Treude